Das Internet / Uhunetz ist heute fester Bestandteil des allgemeinen Lebens geworden und hält zunehmend auch Einzug in den Alltag Schlaraffias. Zugriff auf die elektronische Stammrolle oder das AVS System, Recherchen auf den Webseiten einzelner Reyche sind Beispiele hierfür. Nicht in jeder Burg ist eine ausreichende Netzabdeckung durch Mobilfunk gegeben, so dass vielleicht auch der Wunsch, den Sassen und Einreytern einen freien Internetzugang per WLAN anzubieten. Doch was konkret benötigt man dafür?

1. Privat- oder Geschäftskundenanschluss?

Die Bestellung eines Internetzugangs kann je nach Situation vor Ort als Privatperson oder durch den Verein erfolgen. In letzterem Fall ist zu beachten, dass dann auch ein Internetanschluss im Geschäftskundentarif abgeschlossen werden sollte. Diese sind zumeist etwas teurer, bieten dafür aber in der Regel auch garantierte Aussagen zu Verfügbarkeit und Geschwindigkeit des Anschlusses, die vertraglich geregelt sind.

In jedem Fall empfiehlt es sich, vorab die auf den Seiten der Anbieter verfügbaren Verfügbarkeitsprüfungen durchzuführen. Damit ergibt sich bereits eine erste Vorauswahl, welche Anbieter überhaupt in Frage kommen und welche Produkte am Standort (und zu welchem Preis) verfügbar sind.

2. Bandbreite

Up-/Downstream – Was ist das eigentlich?

Anbieter bewerben Anschlüsse mit bis zu 1.000 GBit/s, doch die Frage ist, ob man diese wirklich benötigt. Wichtiger ist vielmehr, dass man die Begriffe „Upstream“ und „Downstream“ kennt. Denn die Anbieter bewerben meist nur den Downstream, das ist die Geschwindigkeit, mit der ich Daten aus dem Internet beziehe. Dieser Wert ist meistens um Faktor 5 bis 10 höher als beim Upstream, das ist die Geschwindigkeit, mit der ich Daten ins Internet senden kann. Für das normale Surfen, Abruf von E-Mails, Internetradio oder Videos von beispielsweise Youtube ist der Downstream maßgeblich, denn hier konsumiere ich Inhalte aus dem Internet. Kommen aber Anwendungen wie Videokonferenzen, Online-Krystallinen und dergleichen in Frage, dann müssen die Daten auch ins Internet gesendet werden, ist hingegen der Upstream-Wert entscheidend.

Vorsicht Privatanschlüsse: „bis zu…“

Obacht: Fast alle Anbieter bewerben ihre Privatkundenanschlüsse nur mit der theoretischen Maximalgeschwindigkeit, die jedoch im Einzelfall selten erreicht wird. Seit dem 01.12.2016 müssen nach § 1 Abs. 2 Nr. 5 TKTransparenzV die minimale, die durchschnittliche erzielte und die maximale Geschwindigkeit angegeben werden, so dass man sich vorab ein Bild von der zu erwartenden Leistung machen kann.

Sollte die später erzielte Geschwindigkeit deutlich unter den angegebenen Werten liegen, besteht ein Nachbesserungsanspruch. Die Verbraucherzentrale gibt hier wertvolle Tipps zur Messung und zur Geltendmachung des Anspruchs.

Wie viel Geschwindigkeit brauche ich denn nun?

Der Bedarf richtet sich einerseits nach der Nutzung (Videostreaming erfordert mehr Bandbreite als der Abruf von E-Mails oder einfacher Webseiten), andererseits nach der Anzahl der gleichzeitigen Nutzer, da sich diese die Leistung des Anschlusses teilen.

Ich empfehle einen DSL-Anschluss von 50 MBit/s Downstream und 10 MBit/s Upstream. Für die allermeisten Anwendungen ist das mehr als ausreichend und bietet ausreichend Reserven für künftige Anwendungen.

Langsamere Anschlüsse bieten zumeist gerade im Upstream wenig Leistung und setzen oft auf älteren DSL-Standards auf, was dazu führen kann, dass angeschaffte Geräte später möglicherweise nicht mehr weiterverwendet werden können.

3. DSL-Modem und Router

Am Markt sind aktuell drei verschiedene Anschlussarten erhältlich, die auf unterschiedliche Übertragungstechnik setzen:

  • (V)DSL-Anschluss
  • Kabelanschluss
  • Glasfaseranschluss

Die Übertragungstechnik unterscheidet sich zwar grundlegend, doch diese Details spielen sich im Hintergrund ab. Für die Bereitstellung des Internets in der Burg ändert sich dadurch wenig. Zu beachten ist lediglich, dass die genutzten DSL-Modems zur genutzten Übertragungstechnik passen.

Bei den meisten Anbietern wird entweder ein DSL-Modem kostenlos mitgeliefert oder kann zusätzlich angemietet werden. Ist das Gerät kostenfrei enthalten, empfehle ich, dieses zu nutzen. So hat man alles aus einer Hand bezogen, was im Falle von Störungen nur von Vorteil ist. Muss das Gerät zusätzlich gemietet werden, empfehle ich eher, ein eigenes Gerät zu beziehen. Erstens rentiert sich die Anschaffung auf lange Sicht finanziell, zudem bieten Geräte aus dem freien Handel in der Regel mehr Funktionalitäten als die des Anbieters.

Für mich sind die FRITZ!Boxen die erste Wahl. Preislich spielen diese Geräte in der Oberklasse, aber sie sind es auch wert! Der Hersteller kümmert sich aktiv um die kontinuierliche Weiterentwicklung der Geräte und stellt regelmäßig Sicherheitsupdates zur Verfügung, so dass die Geräte lange Zeit betrieben werden können. Zudem bieten sie ein sehr ausgewogenes Verhältnis zwischen umfassender Funktionalität und benutzerfreundlicher Konfiguration. Und auch wenn es einmal klemmt, keine Bange: Der Support der Berliner Firma AVM Computersysteme Vertriebs GmbH ist sehr gut!

(V)DSL-Anschluss

FRITZ!Box 7510

Der kostengünstige Einstieg (ca. 100 EURO) in die DSL Welt. Einziger Nachteil dieses Geräte ist, dass es nur das (oftmals überlaufene) 2,4 GHz Band verwendet. Daher am besten vorab prüfen, ob, welche und wie viele WLAN Netze bereits am Standort existieren. Wenn bereits mehr als 6 Netze mit starkem Signal existieren, dann sollte besser das nachfolgend beschrieben Gerät beschafft werden, welches zusätzlich auch das 5 GHz Band beherrscht.

FRITZ!Box 7530 (AX)

Das Mittelklassemodell (ca. 160 EURO) bringt alles mit, was in der Burg benötigt wird. Die AX-Variante unterstützt schnellere WLAN-Verbindungen, doch ist das nur ein theoretischer Vorteil. Wir erinnern uns: Unser Internetanschluss hat nur 50 MBit/s Geschwindigkeit. Ob ich dann 866 MBit/s oder 1.800 MBit/s (AX) übertragen kann, ist unerheblich, da beide Geräte deutlich über der Maximalgeschwindigkeit des Anschlusses liegen.

Interessant wäre das nur, wenn lokal große Datenmengen von einem Gerät auf ein anderes kopiert werden müssten, aber das dürfte kaum vorkommen. Dennoch: Da die AX-Variante aktuell nicht einmal 10 EURO teurer ist, könnte das Gerät dennoch eine Alternative sein.

Kabelanschluss

Kabelanschlüsse werden von Kabel-TV-Anbietern bereitgestellt, und dürften entsprechend in der Burg eher selten anzutreffen sein. Dennoch, auch für diese Anschlüsse gibt es Geräte von AVM: Empfehlenswert ist hier die FRITZ!Box 6660 Cable (ca. 220 EURO). Das Gerät ist das neueste aus der Kabelserie von AVM und bietet alle Funktionen, die üblicherweise in der Burg benötigt werden.

Das Flaggschiff-Modell FRITZ!Box 6690 Cable (ca. 270 EURO) bietet keine nennenswerten Vorteile, das Geld kann daher sinnvoller investiert werden.

Glasfaseranschluss

Die Glasfasertechnik ist hierzulande noch recht neu und für unsere Zwecke eigentlich vollkommen überdimensioniert. Sollte man sich trotzdem für diese Technik entscheiden, hängt die Geräteauswahl vom Anschluss ab.

FRITZ!Box 5530 Fiber

Das Modell FRITZ!Box 5530 Fiber (ca. 180 EURO) ist geeignet für alle Anschlüsse, die eine Geschwindigkeit von 1.000 MBit/s (= 1 GBit/s) in einem aktiven optischen Netzwerk (AON) oder 2.500 MBit/s (= 2,5 GBit/s) in einem passiven optischen Netzwerk bieten. Ob es sich um ein aktives oder passives Netzwerk handelt, hängt von der Übertragungstechnik in den Verteilerkästen ab und muss gegebenenfalls beim Anbieter erfragt werden.

FRITZ!Box 5590 Fiber

Das Flaggschiff-Gerät FRITZ!Box 5590 Fiber (ca. 250 EURO) für Glasfasernetze übertrifft die Limitierungen des anderen Modells und kann an Netzen mit bis zu 10.000 MBit/s (= 10 GBit/s) betrieben werden. Bislang werden diese Geschwindigkeiten noch nicht erreicht, aber wer für die Zukunft gerüstet sein möchte, für den ist dieses Gerät die beste Wahl.

4. Fazit

Mit diesen Informationen sollte es problemlos möglich sein, den passenden Anbieter, Anschluss und das ideale Modem auszuwählen. Mit der Bereitstellung des Anschlusses durch den Anbieter kann die erste Inbetriebnahme erfolgen. Je nach Anbieter und Gerät ist die Vorgehensweise unterschiedlich, daher kann hier keine „Universalanleitung“ zur Verfügung gestellt werden.

Je nach Anwendungszweck kann es noch erforderlich werden, dann die Signalabdeckung innerhalb der Burg erweitert wird. Wie das erfolgen kann, wird Thema eines separaten Artikels.

Hinweis: Alle Preise sind Marktpreise vom 06.08.2023 und können variieren.